Dorle Sturm

Dorle Sturm ist eine unkonven­tionelle Dame, die Dinge tut, die man bei einer Dame in den Achtziger nicht unbedingt erwartet.

„Ich mach halt, was mir Spaß macht“, sagt sie verschmitzt. Gleich darauf fragt sich allerdings, „ob mir das hier in Landshut verziehen wird, was ich mir mit meinen Bildern traue.“ Denn sie lässt auf ihren Bildern einfach weg, was stört, was unschön ist und stellt Schönes in den Mittelpunkt. Naiv oder unrealistisch? Mit Einwänden zu ihren Bildern wird sie öfter konfrontiert, aber „dann könnt man`s ja auch fotogra­fieren“.

In Landshut verbindet sie Erinnerung, Gefühl für die Stadt und Kunst miteinander. Oft sieht man die alte Dame daher lange und nachdenklich vor einem Gebäude stehen, das sich als Motiv eignen könnte. Denn auch wenn der Blick verbaut sei, „ich weiß, was rechts und links ist“, meint Dorle Sturm und genießt es, stattdessen Stadt und Umgebung als Verknüpfung von Gegenwart und Vergan­genheit in schönen Farben zu malen.

Alte und kostbare Dinge, die in unser aller Leben vorhanden sind, in den Vordergrund rücken? „Das ist ja alles da! Aber oft so versteckt. Und manchmal kommt man kaum noch dran“, so die Malerin und erzählt vom kleinen Sebastiani-Pavillon, der heute hinter dem Tor einer Wohnanlage verschwunden sei. Auch er war Motiv einer ihrer Weihnachts­karten.

Dorle Sturms Art zu malen war schon immer sehr zeitauf­wändig, früher arbeitete sie zwei Monate an einem Bild. „Doch das ist mein Leben, ich nehme mir die Zeit“, betont sie. „Lieber lass ich woanders Fünfe war gerade sein - Malen ist halt meine ganze Freude.“

Kurze Textaus­schnitte aus zwei Interviews mit Dorle Sturm, die LIONS-Mitglied Heike Rudloff-Hilbig 2006 und 2010 mit der Landshuter Malerin führte.
Dorle Sturm malte zwischen 2006 und 2012 die Karten der Benefiz­aktion Landshuter Kinder­weihnacht, mit der der LIONS Club Landshut-Wittelsbach Kinder und ihre Familien unterstützt werden, die sich in finanzieller Not befinden. Dorle Sturm starb am 3.8.2013 im Alter von 85 Jahren.

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